Verstehen ist Menschenrecht. Eine studentische Ausstellung zur Pädagogik Martin Wagenscheins. 31.10.2023 – 30.11.2023

Anlässlich des nunmehr 100-jährigen Wirkens der Pädagogik Martin Wagenscheins (1896-1988) präsentieren Studierende des gymnasialen Lehramts und Mitarbeitende der TU Darmstadt eine Ausstellung zu Leben und Werk des renommierten Wissenschaftlers.

Obgleich Wagenschein über die Grenzen seiner Studienfächer Physik und Mathematik hinaus vor allem innerhalb der wissenschaftlichen Pädagogik eine bekannte Größe darstellt, gilt sein Werk unter Lehrenden paradoxerweise auch heute noch als ‚Geheimtipp‘. Seine grundlegenden Einsprüche gegen die westdeutsche Bildungspolitik wie auch den fachdidaktischen Betrieb an Schule und Hochschule seit den 1950er Jahren machten ihn zu einem streitbaren Wissenschaftler, der sowohl für die Sache als auch für deren Verstehen eintrat. Mit großer Sorge betrachtete er daher die ‚spaltende Wirkung‘ des naturwissenschaftlichen Fachunterrichts in einige wenige Begeisterte und eine Mehrheit Eingeschüchterter und Abgeschreckter und erkannte die darin liegende Gefahr für Gesellschaft und Demokratie. Aus diesem Grund nimmt seine Methode des „Genetischen Lehrens“ auch das vorfachliche Denken der Kinder und wissenschaftlichen Laien ernst, diesem Denken sollte alle Aufmerksamkeit der Lehrenden gelten, aus ihm sollte Wissenschaft immer wieder neu entstehen.

Anhand exemplarisch ausgewählter Themenkreise sucht die Ausstellung einen Zugang zu den pädagogisch-didaktischen Kerngedanken Wagenscheins zu eröffnen. Es wird gezeigt, wie biografische Erlebnisse und wissenschaftliches Denken im Leben Wagenscheins eine Verbindung eingingen, getreu seinem Ausspruch: Verstehen ist Menschenrecht!

Ansprechpartner: Dr. Arne Luckhaupt

Eine Ausstellung im Rahmen des Kooperationsprojektes „Martin Wagenschein 2.0: Ein Darmstädter Klassiker der Pädagogik – neu gedacht“ des Instituts für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik, der Arbeitsgruppe Didaktik der Physik und des Universitätsarchivs der TU Darmstadt.