ColibrAI: Research Lab and Network for Coliberative Development of AI

ColibrAI: Research Lab and Network for Coliberative Development of AI

Förderung: Unite! University

Laufzeit: 1.Oktober 2025 – 31.Januar 2027 (15 Monate)

Abstract

ColibrAI ist ein Projekt im Rahmen von Unite! University, das drei neu zusammengestellte Teams von KTH Royal Institute of Technology (Schweden), Aalto University (Finnland) und TU Darmstadt (Deutschland) zusammenbringt, um ihr Fachwissen in den Bereichen KI-Gerechtigkeit, partizipatives Design und dekoloniale Perspektiven zu vereinen.

Das Projekt zielt darauf ab, den Wissensaustausch zu erleichtern, Forschungssynergien zu fördern und eine langfristige Zusammenarbeit im Bereich der partizipativen KI aufzubauen.

Unser Ziel ist es, eine gemeinsame Forschungsagenda zu entwickeln, die Gleichheit, Gerechtigkeit und gemeinsame Emanzipation im Bereich KI priorisiert und sicherstellt, dass KI-Systeme so gestaltet sind, dass diese inklusiv, partizipativ und gemeinschaftsorientiert sind.

Das Projekt beginnt mit einer Überprüfung bestehender gemeinschaftsorientierter KI-Initiativen, um eine solide Grundlage für die Zusammenarbeit zu schaffen, Forschungsziele abzustimmen und wichtige Finanzierungsmöglichkeiten zu identifizieren.
Die interdisziplinäre Forschungsagenda für partizipative KI wird in Online-Workshops iterativ definiert und in einem Präsenz-Workshop weiter verfeinert, was zur Entwicklung gemeinsamer Publikationen führt, die die Ergebnisse verbreiten und den interdisziplinären Dialog stärken.
Das Projekt versteht sich als Anschubfinanzierung für ein umfassenderes zukünftigeres Projekt.

Projektbeschreibung

Das ColibrAI-Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Grundlage für eine langfristige Forschungsagenda zu gemeinschaftsorientierter KI zu schaffen, indem es die interdisziplinäre Zusammenarbeit fördert und eine Kultur des kritischen Engagements für die KI-Entwicklung pflegt.

Das Projekt will die vorherrschenden Narrative zur KI, die oft Machtungleichgewichte verstärken, hinterfragen, indem es sich auf praktische Maßnahmen konzentriert, die marginalisierte Gruppen befähigen, KI-Politiken, -Praktiken und -Governance aktiv mitzugestalten.

Im Kern strebt ColibrAI einen partizipativen KI-Rahmen an, der die Prinzipien von Gerechtigkeit, Gleichheit und gemeinsamer Befreiung in die KI-Forschung und -Bildung integriert. Anstatt zuzulassen, dass die KI-Entwicklung von zentralisierten, unternehmens- oder staatsgesteuerten Machtstrukturen diktiert wird, untersucht das Projekt Möglichkeiten, wie Gemeinschaften sich sinnvoll an der Entwicklung, Prüfung und Steuerung von KI-Systemen beteiligen können.
Dies erfordert ein Umdenken in Bezug auf KI, die nicht nur als neutrale Technologie, sondern als soziales und politisches Instrument betrachtet werden muss, das auf transparente, rechenschaftspflichtige und mit demokratischen Werten im Einklang stehende Weise konzipiert und eingesetzt werden muss.

Mithilfe von Unite! University wird ColibrAI eine Zusammenarbeit zwischen Forschenden und Institutionen ins Leben rufen, um:

  • Förderung des interdisziplinären Wissensaustauschs durch die Bündelung von Fachwissen in den Bereichen KI, partizipatives Design und dekoloniale Perspektiven, um alternative KI-Rahmenwerke zu erforschen.
  • Untersuchung ethischer KI-Governance-Modelle, wobei geprüft wird, wie dezentrale, gemeinschaftsorientierte Entscheidungsprozesse top-down-orientierte KI-Politikstrukturen ersetzen können.
  • Stärkung des Forschungsnetzwerks „Unite!“ durch die Förderung neuer Kooperationen zwischen KTH, Aalto und TUDa, wobei technische und sozialwissenschaftliche Perspektiven auf KI integriert werden. Da das ColibrAI-Projekt die erste Zusammenarbeit zwischen seinen PIs darstellt, spielt die Anschubfinanzierung von Unite! eine entscheidende Rolle beim Aufbau eines nachhaltigen interdisziplinären Netzwerks.
  • Befähigung von Forschenden, Studierenden und Praktiker:innen durch die Bereitstellung von Tools zur kritischen Analyse und Neugestaltung von KI-Systemen durch Bildung, Workshops und gemeinsame Forschung.
  • Schaffung der Grundlagen für langfristige Forschung und Finanzierung, um ColibrAI für größere Initiativen über diese erste Anschubphase hinaus zu positionieren.

Mit einem gemeinschaftsorientierten und gerechtigkeitsorientierten Ansatz möchte ColibrAI grundlegend überdenken, wie KI entwickelt wird, wer an der Gestaltung mitwirken kann und welche Auswirkungen das mit sich bringt.

Das Ziel besteht nicht nur darin, bestehende KI-Paradigmen zu kritisieren, sondern aktiv neue, partizipative Modelle zu schaffen, die Ausbeutung zu bekämpfen und die Steuerung von KI zu demokratisieren.

Bestehende KI-Initiativen innerhalb von Unite! legen den Schwerpunkt in erster Linie auf technologische Innovation und interdisziplinäre Forschung, konzentrieren sich jedoch nicht explizit auf partizipative KI-Rahmenwerke, dekoloniale Perspektiven oder gemeinschaftsorientierte Steuerung-Modelle.

Dies macht ColibrAI zu einer strategischen und zeitgemäßen Initiative, die diese Lücke schließen kann, indem sie KTH (Schweden), Aalto (Finnland) und TUDa (Deutschland) in einer interdisziplinären Forschungskooperation zusammenbringt. Jede Partneruniversität bringt einzigartiges Fachwissen ein, was eine starke Grundlage für die Forschung im Bereich der partizipativen KI bildet:

  • KTH bringt Fachwissen in den Bereichen KI-Gerechtigkeit und Datenfeminismus ein und konzentriert sich dabei auf Voreingenommenheit, Fairness und Machtstrukturen in KI-Systemen.
  • Aalto steuert Wissen über partizipatives Design und gemeinschaftsorientierte kreative Praktiken bei, die den instrumentellen Einsatz von KI hinterfragen und Methoden für eine gemeinschaftsorientierte Technologieentwicklung und -steuerung anbieten.
  • TUDa bietet eine dekoloniale Perspektive auf KI, digitale Technologie und Pädagogik und stellt sicher, dass die Forschung die vorherrschenden westlich geprägten KI-Narrative hinterfragt und marginalisierten Stimmen eine zentrale Rolle einräumt.

Durch die Nutzung dieser Kombination aus technischem, kreativem und sozialem Fachwissen wird ColibrAI ein neuartiges interdisziplinäres Forschungsnetzwerk aufbauen, das sich kritisch mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der KI auseinandersetzt und alternative Rahmenbedingungen für eine gerechte und gemeinschaftsorientierte Gestaltung und Entwicklung der KI schafft.

Das ColibrAI-Projekt hat eine Laufzeit von 15 Monaten und konzentriert sich auf den Aufbau von Netzwerken, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Forschungsplanung. Das Projekt ist in vier Hauptphasen gegliedert, die greifbare Ergebnisse gewährleisten und gleichzeitig die Grundlage für künftige groß angelegte Förderanträge schaffen.

Phase 1: Aufbau von Zusammenarbeit und Wissensaustausch

  • Organisation von Online-Meetings, um Erwartungen abzustimmen, gemeinsame Forschungsziele zu definieren und das Fachwissen der Partner:innen zu erfassen.
  • Durchführung von Literatur- und Initiativenrecherchen zur Bewertung bestehender gemeinschaftsorientierter KI-Forschung und zur Identifizierung von Lücken, die über eine kollaborative und öffentliche Plattform veröffentlicht wird.
  • Durchführung von Online-Sitzung zum Wissensaustausch
  • Erstellung von öffentlichen Berichten über Forschungslücken, in dem die wichtigsten Erkenntnisse aus der Literaturrecherche zusammengefasst werden, um eine gemeinsame Grundlage für die zukünftige Arbeit zu schaffen.
  • Festlegung eines vorläufigen Finanzierungsplan, in dem wichtige Förderaufrufe identifiziert und Forschungsschwerpunkte für spätere Phasen abgestimmt werden.
  • Einrichtung eines gemeinsames Forschungsarchiv für Ergebnisse und Referenzen ein, um die Zusammenarbeit zu erleichtern (die Struktur des Archivs wird auf der Grundlage der Bedürfnisse der Partner festgelegt).

Phase 2: Entwicklung der Forschungsagenda und Einbindung der Öffentlichkeit

  • Integration von Diskussionen über partizipative KI, gemeinsame Befreiung und ethische Steuerung von KI in die Lehrveranstaltungen der Partneruniversitäten durch Gastvorträge und Online-Diskussionen
  • Organisation eines eintägigen Online-Workshops zu partizipativer KI, Arbeitnehmerrechten und dezentraler Entscheidungsfindung unter Einbeziehung von Forschenden, zivilgesellschaftlichen Gruppen, politischen Entscheidungsträgern und Vertreter:innen der Industrie.
  • Identifizierung potenzieller gemeinsamer Forschungsprojekte und interdisziplinärer Synergien.
  • Beginn der Ausarbeitung erster Forschungskonzepte unter Einbeziehung von Wissensaustauschaktivitäten und Rückmeldungen von Interessengruppen.

Phase 3: Präsenzworkshop und Forschungsplanung

  • Veranstaltung eines zweitägigen Präsenz-Workshops an der KTH, bei dem Forschende, Doktoranden und externe Experten:innen zusammenkommen, um die Forschungsrichtungen zu verfeinern und die Zusammenarbeit zu stärken.
  • Fertigstellung von mindestens zwei gemeinsamen Forschungskonzepten, die zu größeren Förderanträgen weiterentwickelt werden sollen.
  • Erstellung kleiner gemeinsamer Publikationen (z. B. Blogbeiträge, Essays oder kurze Forschungsarbeiten), um die Sichtbarkeit von ColibrAI zu erhöhen und eine breitere Beteiligung zu erreichen
  • Erstellung eines Whitepapers zur partizipativen Steuerung der KI, in dem die Ergebnisse des Workshops und die Forschungsrichtungen für die Politik und die Verbreitung der Forschungsergebnisse zusammengefasst werden

Phase 4: Ausarbeitung des Vorschlags und zukünftige Finanzierungsstrategie

  • Identifizierung und Bewertung von potenziellen Finanzierungsmöglichkeiten, mit Schwerpunkt auf Horizon Europe, ERC, MSCA und NordForsk-Fördermitteln.
  • Entwerfen gemeinsamer Forschungsanträge und klare Aufteilung der Schreibaufgaben unter den Partner:innen.
  • Entwicklung eines Plans zur Risikominderung und Identifizierung alternativen Finanzierungsquellen (z. B. kleinere Fördermittel, Industriepartnerschaften oder Pilotprojekte).
  • Fertigstellung eines Zeitplans für die Fortführung von ColibrAI, um die langfristige Nachhaltigkeit der Forschung über die Startfinanzierungsphase hinaus sicherzustellen.

Erwartete Ergebnisse:

  • Aufbau eines Forschungsnetzwerks zum Thema partizipative KI, Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen KTH, Aalto und TUDa.
  • Einbindung von Forscher:innen, Studierenden und Mitglieder:innen der Gemeinschaft durch Online-Sitzungen, Workshops und Lehrveranstaltungen.
  • Entwicklung einer formellen Forschungskonzeption, die KI, partizipatives Design und dekoloniale Perspektiven integriert.
  • Erstellung von Blogbeiträgen und Whitepaper zum Thema partizipative KI-Governance als Grundlage für zukünftige Forschungs- und Politikdiskussionen.
  • Fertigstellung gemeinsamer Forschungskonzepte für groß angelegte Förderanträge.
  • Stärkung der Forschungskapazitäten von Unite! im Bereich der gemeinschaftsorientierten KI durch den Aufbau neuer akademischer und politischer Kooperationen.
  • Positionierung des Projekts für zukünftige groß angelegte Förderungen, um dessen langfristige Nachhaltigkeit sicherzustellen.